Goethe-Gesellschaft im
LETTL-Museum
„Gestaltenlehre ist Verwandlungslehre“
Goethes ‚genetische Methode‘ und die ‚Klassischen Walpurgisnacht‘
Uhr
LETTL-Museum, Zeuggasse 9
Ein Vortrag von: Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken
Mythologisch, biologisch, ästhetisch: Die Fragen nach Entstehung und Verwandlung beschäftigen Goethe in den unterschiedlichsten Zusammenhängen, der Beobachtung von Entwicklungsprozessen traut er besonderen Erkenntnisgewinn zu. Der Vortrag handelt von Goethes interdisziplinären Vorstellungen von Genesis und erörtert das Verhältnis von Natur und Kultur im Denken Goethes. Im Mittelpunkt stehen dabei philologische Beobachtungen zur Entstehung der ‚Klassischen Walpurgisnacht‘. Diese 1826 bis 1830 nachgetragene ‚Vorgeschichte der Helena‘ bildet nicht nur eine wichtige Verklammerung zwischen den beiden Teilen des ‚Faust‘, Goethes Arbeit an dieser „in's Grenzenlose ausgelaufen[en]“ Szene (zu der ausnahmsweise Entwürfe in Prosa überliefert sind) ist gleichermaßen geprägt von Goethes lebenslanger Beschäftigung mit der griechischen Mythologie wie von der Auseinandersetzung mit den naturwissenschaftlichen Debatten seiner Zeit.