Goethe-Gesellschaft im
LETTL-Museum
Wilhelm Meister und Iphigenie in den Alpen
Ludwig Ganghofers Bildungsroman „Der Hohe Schein“ (1904)
Uhr
LETTL-Museum, Zeuggasse 9
Ein Vortrag von: Dr. Ulrich Hohoff
Zahlreiche Bergromane machten Ludwig Ganghofer (1855-1920), der das Augsburger Realgymnasium besucht hat, zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller um 1900. Sein Bildungsroman, in dem ständig Goethe zitiert wird, ist heute vergessen.
Ein Philosoph aus Berlin reist im Urlaub in ein Bergdorf der Alpen, erlebt hier im Kontakt mit den Einheimischen seine eigene Bildungsreise und lernt Goethes Werke kennen. Am Ende verbleibt er im Dorf, das manche im Leutaschtal vermuten, und heiratet eine Goethekennerin. Ganghofer erzählt ausführlich von einer komödiantischen Aufführung der „Iphigenie auf Tauris“ im Bauerntheater. Danach begeistern die Dorfbewohner sich plötzlich für Goethe.
Der junge Ganghofer war mit dessen Werken aufgewachsen. In dem seinerzeit weit verbreiteten Roman spiegelt sich der Goethekult um 1900. Nach der Lektüre lud Kaiser Wilhelm II. den Schriftsteller zum Gespräch ein.